Hollywood-Star Scarlett Johansson als toughe Kämpfernatur „Black Widow“ Foto: Walt Disney / Marwel
Wer sich mit dem „Marvel Cinematic Universe“ auskennt, der weiß, dass ein Film über „Avengers“-Mitglied „Black Widow“ etwas spät kommt. Fans warten schon seit einem guten Jahrzehnt auf einen Solo-Film für die von Scarlett Johansson verkörperte Natasha Romanoff. Doch die Jahre strichen ins Land, und „Avengers: Endgame“ sorgte 2019 für eine Art Story-Sackgasse für die „Black Widow“. Arthouse-Regisseurin Cate Shortland („Berlin Syndrome“) geht das pragmatisch an. Die Australierin erzählt in einer bedrückenden Vorgeschichte, wie aus Natasha die sagenumwobene „Black Widow“ wurde. Das fängt mit dem düsteren Vorspann an, der zu Klängen von Nirvanas „Smells like Teen Spirit“ (in einer Fassung von Malia J) die erniedrigenden Methoden des KGB-Programms zeigt. Und auch danach stellt Cate Shortland das Grauen der Ausbildung in den Kontrast zum herzlichen Miteinander der „Romanoff-Familie“. Natasha muss sich ihrer Vergangenheit als Spionin stellen und wird dabei von einem mächtigen Gegner verfolgt: dem Taskmaster. Gemeinsam mit ihrer Ziehschwester Yelena (Florence Pugh, „Midsommar“) nimmt sie den Kampf an. Für Florence Pugh könnte der Film den Auftakt einer Karriere im Marvel-Universum bedeuten. Für Scarlett Johansson hingegen, die mit Disney derzeit einen juristischen Streit um die Einnahmen führt, dürfte „Black Widow“ für lange Zeit der letzte Disney-Streifen gewesen sein.
Der sehenswerte Film über zwei Frauen im Kampf gegen das Patriarchat ist ab 23. September auf DVD, Blu-ray und UHD erhältlich. Ab 6. Oktober können Disney+-Abonnenten den Film auch ohne weitere Zusatzkosten streamen. Text: Sebastian Zapf